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Das Hüftgelenk

Hüftschmerzen können den Alltag der Betroffenen Person erheblich belasten. Das Hüftgelenk ist nämlich enorm wichtig und neben dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk des menschlichen Körpers. Anatomisch gesehen besteht das Hüftgelenk aus der Hüftgelenkspfanne und dem Oberschenkelkopf. Es ist ein Kugelgelenk und sitzt in der Leistenregion zwischen Beckenknochen und Oberschenkelhals. Das Hüftgelenk ist von einer Gelenkskapsel, Muskel, Sehnen und Schleimbeutel umgeben. Überzogen ist das Hüftgelenk von einem Gelenksknorpel, der eine Gleit- und Pufferfunktion zwischen den Knochenanteilen einnimmt. Wenn Probleme und Schmerzen im Hüftgelenk auftreten, die mitunter ins Bein ausstrahlen, kann das unterschiedliche Ursachen haben.

Was steckt hinter Hüftschmerzen, die ins Bein ausstrahlen?

Die Ursache für Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen können entweder im Bereich des Hüftgelenkes liegen oder im Bereich des Rückens.

Wenn die Schmerzen von der Lendenwirbelsäule ausgehen, dann werden diese Beschwerden oft durch eingeklemmte Nerven oder verhärtete und verkürzte Muskeln verursacht. In den meisten Fällen sind der Ischiasnerv und der Piriformis-Muskel betroffen.

Der birnenförmige Piriformis-Muskel verbindet den Kopf des Oberschenkelknochens mit dem Kreuzbein und verläuft unterhalb des großen Gesäßmuskels. Mangelnde Bewegung, Sitzen, Über- und Fehlbelastung und Stress können zur Verhärtung und Verkürzung des Muskels führen, sodass er in weitere Folge auf den nahe liegenden Ischiasnerv drückt.

Der kräftige Ischiasnerv entspringt aus dem Kreuzbeinnervengeflecht und verläuft auf der Rückseite von Gesäß, Ober- und Unterschenkel bis in beide untere Extremitäten (mehr dazu im Blogbeitrag „Ischiasnerv“).

Aber auch Probleme mit dem Iliosakralgelenk oder den Bandscheiben kann eine Ursache für ausstrahlende Schmerzen ins Bein sein.

Für Hüftschmerzen, die ins Bein ausstrahlen, können mehrere Ursachen dafür verantwortlich sein:

  • Hüftarthrose (Koxarthrose)
  • Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenkes
  • Fehl- und Überbelastung
  • Hüftimpingement (Blockade des Hüftgelenkes)
  • Entwicklungsstörung des Hüftgelenkes (z.B. Hüftdysplasie)
  • Osteoporose
  • Unfälle, Verletzungen, Frakturen
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Gicht, Diabetes mellitus)
  • Rheuma

Was ist die häufigste Ursache für Hüftschmerzen?

Die weitaus häufigste Ursache für Schmerzen in der Hüfte sind Abnützungen und Verschleißerscheinungen am Hüftgelenk. Die sogenannte Hüftarthrose tritt meistens im fortgeschrittenen Alter auf, selten aber auch kann es jüngere Menschen betreffen. (mehr dazu finden Sie im Blogbeitrag „Gründe für Arthrose“)

Der gesunde Gelenksknorpel nutzt sich ab und die Gleitschicht wird zerstört. Das Resultat sind starke Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung.

Auslöser für die Hüftgelenksarthrose sind neben der altersbedingten Abnützung, Verletzungen am Gelenk, Unfälle, angeborene Fehlstellungen, Stoffwechselerkrankungen, Fehl- und Überbelastung. Aber auch sogenannte systemische Gelenksentzündung wie z.B. Rheuma können das Hüftgelenk belasten.

Neben dem Gelenk können aber auch Muskeln, Weichteile, Sehnen und Nerven ursächlich für die Hüftschmerzen sein.

Aufgrund der vielen möglichen Ursachen eines Hüftschmerzes ist es Ratsam einen Facharzt für Orthopädie aufzusuchen, der gemeinsam mit Ihnen auf die Ursachenforschung geht und mit gezielter Diagnostik die beste Therapie für jeden einzelnen erarbeitet.

Was tun bei Hüftschmerzen?

Die Therapie der Hüftschmerzen hängt immer von der Ursache ab. Manchmal hilft schon ein wenig Eigenmotivation, wenn etwa die Schmerzen mit einem zu hohen Körpergewicht zusammenhängen. Oftmals hilft eine Gewichtsreduktion oder eine Ernährungsumstellung die Hüftschmerzen zu lindern.

Auch Wärme, in Form von Auflagen, Salben oder Pflastern können die Beschwerden reduzieren. Daneben ist eine Behandlung der Hüftschmerzen mit entzündungshemmenden Medikamenten möglich. Hier können Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), wie z.B. Ibuprofen oder Diclofenac, unterstützend helfen.

Krankengymnastik oder/und regelmäßige Übungen zu Hause können ebenfalls die Schmerzen lindern. Sie sollten aber nicht auf eigene Faust drauf los trainieren. Nachdem Sie Ihr Orthopädie klinisch untersucht und abgeklärt hat, empfiehlt es sich einen Termin bei einem Physiotherapeuten zu vereinbaren. Dieser zeigt Ihnen speziell für Hüftschmerzen geeignete Übungen und nimmt Sie an der Hand damit der Schmerz bald der Vergangenheit angehört.

Welche Übungen geignet sind bei Hüftschmerzen und wie du diese in den Alltag integrieren kannst erfährst du in unseren Onlinekursen.

Als Tipp:

Zögern Sie bitte nicht bei chronischen und lang anhaltenden Hüftschmerzen einen Facharzt für Orthopädie oder einen Physiotherapeuten zu kontaktieren.

Dein Orthopäde in Wien und im Burgenland

Dr. Martin Reschl ist Orthopäde und Sportarzt. In seinen Wahlarzt-Ordinationen im Facharzt Zentrum Wien (9. Bezirk) & im südburgenländischen Deutsch Schützen, legt er den Fokus auf die Behandlungen von Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates. Seine Leistungen decken sowohl den konservativen als auch den operativen Therapiebereich ab. Operationen führt er im Evangelischen Krankenhaus Wien und in der Privatklinik Wien durch.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Dr. Martin Reschl, Facharzt für Orthopädie, Sportarzt

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Julia Polzer

Co-Founder der Healthdoctors

Julia hat gemeinsam mit Dr. Martin die Healthdoctors für dich ins Leben gerufen. Als „Creative Head“ kümmert sie sich um die Kommunikation nach außen und die Aufbereitung der Inhalte, sodass du bestens mit Infos versorgt wirst!

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