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Was ist Schreibtherapie?

Schreibtherapie nutzt heilsame Effekte des Schreibens für die persönliche Weiterentwicklung oder die Bewältigung schwieriger Erfahrungen – Schreibtherapie hat in den USA als „Poetry therapy“ eine längere Tradition als in Europa und bekommt dort auch mehr Aufmerksamkeit, etwa gibt es eigene Magazine, die Texte von schreibtherapeutischen Gruppen veröffentlichen. Man geht davon aus, dass Schreibtherapie zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst führen kann, um mit sich und seinen Themen ins Reine zu kommen und durch das Schreiben zu tiefem inneren Wissen vorzudringen. Mittlerweile gibt es viele Studien, die die Wirksamkeit von Schreibtherapie belegen.

Wie funktioniert Schreibtherapie?

Nutzt man Schreibtherapie in einem angeleiteten Setting, also im Coaching, einer Therapie oder in einer Gruppe, werden dort unterschiedliche Schreibprozesse zu verschiedenen Themen angeleitet. Bei der Schreibtherapie nutzt man diverse Arten des Schreibens – einerseits Techniken aus dem kreativen Schreiben wie z.B. Gedichte, Briefe, Märchen … andererseits welche wie etwa Freewriting (dabei wird durchgeschrieben, ohne den Stift vom Papier abzusetzen), bei dem es dann nicht darum geht, dass ein guter Text herauskommt, sondern um die Erkenntnisse und „Ahas“, die während des Schreibens auftauchen.

Diese Art des Schreibens empfiehlt z.B. auch Julia Cameron für das Schreiben von „Morgenseiten“. Morgenseiten zu schreiben ist bei Journaling-Fans sehr beliebt und eignet sich für die individuelle Praxis zuhause. Dabei werden jeden Tag in der Früh 3 A4 Seiten in dieser Freewriting-Technik (freies Schreiben) vollgeschrieben, um den Kopf zu entleeren und dann frei und konzentriert in den Tag starten zu können. In der begleiteten Schreibtherapie wird dann besprochen, was aufgetaucht ist, und inwiefern das für den Alltag oder zur Bewältigung eines Problems hilfreich sein kann.

Mit vielem, das man in der Schreibtherapie kennenlernt, kann man auch seinen eigenen, individuellen Werkzeugkasten an hilfreichen Techniken zum Selbstmanagement auffüllen und Schreibprozesse in adaptierter Weise auch selbstständig zuhause und unabhängig von einem Begleiter, einer Begleiterin nutzen. Das ist übrigens etwas, das Schreibende sehr schätzen: schreibtherapeutische Prozesse, einmal kennengelernt oder gelernt, kann man recht einfach für sich selbst einsetzen – man braucht nur Stift und Papier.

Für wen ist Schreibtherapie?

Schreibtherapie kann für alle, die jemals schreiben gelernt haben, von Nutzen sein. Vor allem für Menschen, die sich manchmal schwertun, über Probleme oder eigene Gefühle zu sprechen, bietet Schreibtherapie eine gute Möglichkeit sich ausdrücken zu können und Schwieriges zu verarbeiten. Denn Geschriebenes, das in der Schreibtherapie entsteht, muss nicht unbedingt vorgelesen werden. Schreibtherapie ist natürlich für alle geeignet, die vielleicht schon lange Tagebuch schreiben, aber auch für die, die keine besondere Affinität zum Schreiben haben, da es um die persönliche Entwicklung geht und Schreiben im therapeutischen Setting nichts mit dem in der Schule zu tun hat. Das heißt, es geht nie darum, dass ein Text, der entsteht, bewertet wird wie in der Schule. Auch Rechtschreibung oder Grammatik kann man in vielen schreibtherapeutischen Techniken einfach beiseitelassen.

Wer profitiert noch: Vor allem für Leute, die dazu neigen, sich sehr zu sorgen oder zu grübeln, kann Schreibtherapie wertvolle Techniken bieten, um z.B. am Abend zur Ruhe zu kommen und leichter einschlafen zu können.

Schreibtherapie eignet sich auch hervorragend, um sich auf heilsame Weise mit der eigenen Biographie auseinanderzusetzen und sie schriftlich in ein großes Ganzes zu gießen. Studien aus den USA mit älteren Menschen zeigen, dass das sogar bei depressiven Personen positive Effekte hat.

Wie wirksam ist Schreibtherapie?

Es gibt einige Studien, die die Wirksamkeit von Schreibtherapie belegen. Einer der ersten, der dazu geforscht hat, war James Pennebaker. In seinen Studien hat er Teilnehmende in dieser Art Durchschreibmodus – er nennt es „Expressives Schreiben“ – über belastende Ereignisse schreiben lassen und herausgefunden, dass es ihnen danach deutlich besser ging. Ähnliche Studien danach kamen zum selben Ergebnis. Mittlerweile kann man zeigen, dass beim Schreiben jene Regionen im Gehirn aktiviert werden, die für Emotionsverarbeitung zuständig sind.

Das Schreiben hat aber weitere positive Effekte: Durch das Schreiben kann man eine Art Beobachterposition einnehmen – dadurch schafft man sich eine heilsame Distanz zum Problem oder dem Schwierigen. Wer eher von außen darauf schauen kann, fühlt sich einerseits wohler, als gefühlt mitten im Schwierigen zu stecken und sieht andererseits leichter Ideen und Lösungen.

Beim Schreiben ordnen sich außerdem Gedanken, die sonst oft einfach weiterkreisen und weiterkreisen und man bekommt mehr Klarheit. Oft fühlt es sich auch einfach körperlich gut an, Belastendes ans Papier abzugeben.

Übrigens: Bei der Schreibtherapie ist es wichtig, mit der Hand und einem Stift auf Papier zu schreiben – denn das ist ein komplexerer Vorgang als zu tippen, bei dem mehr Gehirnareale aktiviert werden und der einen Zustand größtmöglicher Kreativität ermöglicht. Und Kreativität ist immer hilfreich, wenn man etwas lösen will.

Fazit

Schreibtherapie ist eine wissenschaftlich validierte Methode, die dich in deiner mentalen Gesundheit unterstützen kann. Sie gibt dir die Möglichkeit, deine Kopf freizubekommen und deine Gedanken neu auszurichten. So schaffst du Platz für Neues und kannst deinen Fokus ganz bewusst lenken.

Wenn du mit Schreibtherapie starten möchtest, suchst du dir zum Start am besten jemand, der der erklärt, wie sie funktioniert und was es zu beachten gibt. Im Team der Healthdoctors ist das Ursula Neubauer. Sie kann dir helfen, in diese sehr effiziente Methode für mentale Gesundheit einzutauchen und gibt dir hilfreiche Tipps, sodass du die Schreibtherapie erfolgreich in deinen Alltag einbauen kannst!

Denn: wie schon so oft erwähnt – auch hier geht es ums Dranbleiben!

Dieser Text wurde von Mag. Ursula Neubauer verfasst.

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Julia Polzer

Co-Founder der Healthdoctors

Julia hat gemeinsam mit Dr. Martin die Healthdoctors für dich ins Leben gerufen. Als „Creative Head“ kümmert sie sich um die Kommunikation nach außen und die Aufbereitung der Inhalte, sodass du bestens mit Infos versorgt wirst!

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