Direkt zum Inhalt wechseln

Jeder von uns hatte schon ein oder mehrmals mit einer Wunde bzw. mit einer akuten Verletzung zu kämpfen. Manche davon, wie zum Beispiel ein offener Bruch, machen einen Besuch beim Arzt oder sogar eine Operation notwendig. Andere wiederum, wie ein Schnitt in den Finger, können mit guter Nachsorge auch problemlos ohne ärztliche Hilfe versorgt werden.

Was passiert nach einer Verletzung?

Eigentlich immer das Selbe: es kommt zu einer Wundheilung, die, je nach Alter und Allgemeinzustand besser oder schlechter ablaufen kann. In dem nachfolgenden Artikel möchte ich dir erklären, wie eine Wundheilung in der ersten und entscheidenden Phase abläuft und wie du sie positiv unterstützen kannst.

Wichtig ist dabei, das dir zu jeder Zeit bewusst ist, das wir von akuten Verletzungen und Zuständen nach Operationen sprechen. Der chronisch schmerzhafte Rücken oder das lästige Stechen im Knie haben hiermit nichts zu tun.

Diese Geschichten muss man individuell betrachten, denn sie sind immer ein Ausdruck dafür das etwas nicht stimmt und verändert gehört.

Das PECH-Schema

Wir gehen also von einem klassischen Beispiel aus und stellen uns vor du bist beim Fußballspielen umgeknickt und hast dir den Knöchel verstaucht. Dabei sind dir leider auch gleich ein paar Bänder gerissen und es tut auf der Stelle fürchterlich weh. Und in diesem Moment beginnt deine Wundheilung auch schon und wir möchten natürlich, dass sie optimal abläuft.

Als erstes erleiden natürlich auch deine Blutgefäße einen gewissen schaden, wodurch es innerlich zu einer Blutung und folglich zu einer Schwellung des Knöchels kommt. Die erste Phase der Wundheilung, die Entzündungsphase, hat begonnen.

Hier ist dein Körper hauptsächlich damit beschäftigt, die Blutung zu stoppen. Man nennet das auch die vaskuläre Phase (Vaskulär= die Gefäße betreffend). Sie dauert einen halben Tag bis 24 Stunden und in dieser Zeit kommt das sogenannte PECH Schema zum Einsatz.

P – Pause

E – Eis

C – Compression

H – Hochlagern

Wenn du jetzt denkst das wird gemacht um die Entzündung zu stoppen liegst du falsch. Dies dient eigentlich nur der leichten Unterstützung des Systems um die Gefäße zu schließen und die Blutung zu stoppen. Nach dieser Zeit sollte man zumindest von Eisanwendungen Abstand nehmen.

Ist eine Entzündung etwas Schlimmes?

Wurde aber immer so gemacht? Nun das liegt leider daran das vielerorts in der Medizin eine akute Entzündung immer noch als etwas ganz Böses angesehen wird. Sie tut weh, sie bedeutet eine Funktionseinschränkung, sie macht eine fette Schwellung, usw. Darum wollen wir sie so schnell wie möglich loswerden oder am besten gleich in ihrer Entstehung unterbinden. Richtig? Falsch!

Denn eine Entzündung bildet die Grundlage, die Basis einer optimalen Wundheilung. Wenn du sie mit Medikamenten oder Eis in ihrer Arbeit hemmst, ist es so als ob du ein Haus ohne Fundament baust. Würdest du auch nicht machen, oder?

Wie lange dauert die Entzündungsphase?

Im Optimalfall dauert die Entzündungsphase dann nochmal drei bis fünf Tage und ist gekennzeichnet das viele Immunzellen damit hoch beschäftigt sind, das Wundgebiet aufzuräumen und Platz zu machen für das neue Gewebe das dein Körper wieder aufbauen möchte. Dafür braucht er ein sehr saures Mileau, welches unter anderem der Grund für deine Schmerzen und die Schwellung ist.

Rede also mit deinem Arzt über deine Wundheilung. Es ist kein Problem in der Nacht einmal ein Schmerzmittel zu nehmen um gut zu schlafen, achte aber darauf das es nicht gleichzeitig auch Entzündungshemmer sind, das wäre ein Grosser Nachteil.

WICHTIG: Wir sprechen hier von Wundheilung, die optimal verläuft, bei einem grundsätzlich gesunden Patienten. Es gibt durchaus Sonderfälle bei denen das Immunsystem die Entzündung nicht rechtzeitig beendet und man mit Medikamenten nachhelfen kann.

Wie kannst du das Geschehen unterstützen?

Am besten nicht allzu viel. Lass dein Immunsystem seine Arbeit machen und bringe es wenn möglich nicht durcheinander. Das bedeutet nimm dir Zeit für deine Heilung und vermeide Stress so gut es geht. Schlafe ausreichend und mache eventuell ein paar Achtsamkeitsübungen für deinen verletzten Knöchel (verbessert nachweislich die Wundheilung). Das Bein immer wieder hochlagern, kein Eis und wirklich mit Krücken entlasten so gut es geht.

Mit der Zeit kannst du anfangen, ganz kleine Minibewegungen zu machen, aber nur im schmerzfreien Bereich.

Auch deine Ernährung ist ein absolut entscheidender Faktor den du selbst in der Hand hast. Achte auf viele verschiedene Nährstoffe aus Obst und Gemüse, je mehr verschiedene Pflanzen, desto besser.

Da bald neue Strukturen gebildet werden brauchst du ausreichend Eiweiß, am besten aus Fisch, Geflügel, Magertopfen, Tempeh und andere Natürliche Quellen. Auch Eiweisspulver aus guter Qualität sind absolut erlaubt.

Du siehst also, auch wenn am Anfang der Wundheilung viel von alleine passiert, du kannst viel selbst in die Hand nehmen, um den Vorgang zu unterstützen.

Name
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Team

Das kreative Team hinter Healthdoctors unterstützt unsere Expert:innen beim Erstellen informativer Blogartikel.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner