Das Körperbild bei Frauen
Wie nehmen wir uns selbst wahr und wie glauben wir, dass uns die anderen sehen? Zwischen Schönheitsidealen, Fettgewebe und der Wichtigkeit eines gesunden Selbstbildes.
Medien zeigen uns tagtäglich Bilder von vermeintlich perfekten Körpern, die oft unrealistisch und unerreichbar erscheinen. Und während wir uns bemühen, diesen Idealen zu entsprechen, vergessen wir oft, dass der Körper mehr ist als nur eine Hülle und verlieren das aus den Augen, was wirklich in unserem Leben zählt: Unsere Gesundheit.
In diesem Blog werfen wir einen Blick auf das komplexe Thema des Körperbildes bei Frauen, die Bedeutung von Fettgewebe für die Gesundheit und warum Abnehmen nicht immer die Antwort ist.
Der „ideale“ Frauenkörper
Wenn ich in meiner Arbeit als Personal Trainerin meine Kundinnen frage, welche Ziele sie verfolgen und aus welchen Gründen sie mit dem Training starten möchten, höre ich einen Punkt bei fast allen: Abnehmen. Egal wo wir hinsehen, Social Media, Magazine, Werbung, eine Sache wird uns immer gezeigt: Wie ein schöner Frauenkörper auszusehen hat.
Er ist dünn, straff, hat nur an den richtigen Stellen Fett, ist muskolös aber nicht zu muskolös und hat jah keine Cellulite. Werbeslogangs wie „So bekommst du deinen Bikini-Body“ reden uns ein, dass nur ein bestimmter Körper es wert ist, einen Bikini zu tragen. Das Problem an diesem Ideal: Jeder Körper ist indidivuell. Während manche Frauen von Natur aus eher schmal und zart gebaut sind, habe andere Damen einen breiteren Körperbau.
Diesen Körperbau können wir nur zu einem gewissen Teil ändern. Wir können Muskeln aufbauen und Fett verlieren. Wo wir Muskeln aufbauen, können wir durch das Training steuern, wo wir Fett verlieren, eher weniger. Wenn wir nun um jeden Preis, in die kleinere Kleidungsgröße passen wollen und uns abmagern, kann das gesundheitlich ungünstige Folgen haben.
Denn unser Körper benötigt ausreichend Energie und sowie Makro- und Mikronährstoffe, um alle wichtigen Funktionen zu erfüllen und körperliche, aber auch mentale Leistung zu erbingen. Wenn wir durch „Crash-Diäten“ zu wenige von diesen Mikro- und Markonährstoffen aufnehmen, fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe und er muss dadurch die Immunabwehr, Verdauung und Stoffwechsel co. reduzieren.
Die Bedeutung von Fettgewebe für die Gesundheit
Fettgewebe hat oft einen schlechten Ruf, besonders in einer Gesellschaft, die dünn als das Ideal betrachtet. Doch Fettgewebe ist viel mehr als nur ein ästhetisches Problem – es ist lebenswichtig für die Gesundheit. Fett dient als Energiespeicher, isoliert den Körper, schützt die Organe und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stoffwechselprozessen und Hormonen. Ein gesundes Maß an Fettgewebe ist entscheidend für das reibungslose Funktionieren des Körpers.
Frauen haben genetisch einen höheren Körperfettanteil als Männer. Der Grund liegt vermutlich darin, dass der Frauenkörper während der Schwangerschaft und Stillzeit verantwortlich für das Wohl des Kindes ist und unbedingt ausreichend Reserven benötigt, um für das Kind in jeder Situation sorgen zu können.
Ein zu geringer Körperfettanteil kann bei Frauen zu Störungen im Hormonhaushalt und so zu Zyklusproblemen führen. Auch Krankheiten wie Osteoporose werden durch einen zu niedrigen Körperfettanteil begünstigt. Der Ideale Körperfettanteil ist bei Frauen etwa 20-30%.
Ein gesundes Selbstbild pflegen
Was sich in meiner Arbeit als Trainerin und auch für mich selbst im Umgang mit diesen Schönheitsidealen bewehrt hat, ist, erstens, die Gesundheit als höchstes Gut anzusehen und zweitens sich bewusst darüber zu werden, dass diese Schönheitsideale nichts mit Gesundheit zu tun haben. Egal ob bei dem Bikinimodell in den Zeitschriften oder dem Fitnessmodel mit Sixpack auf Instagram, wir wissen nicht, ob das Bild erstens bearbeitet wurde, oder zweitens wie es dieser Frau gesundheitlich geht. Denn wie gesagt, auch zu wenig Körperfett kann zu Problemen führen.
Mein Tipp daher: Lege den Fokus mehr darauf, wie du dich körperlich fühlst und pflege Dankbarkeit dir und deinem Körper gegenüber. Ich habe mir beispielsweise angewöhnt, wann immer ich in den Spiegel schaue, mir gedanklich zu sagen, wie dankbar ich für meinen Körper bin, für das was er jeden Tag macht.
Wie schaffe ich dieses Mindset zum Abnehmen zu nutzen?
Wenn man seinen Körper wertschätzt, will man auch nur das Beste für ihn. Und so ist auch der Wunsch abzunehmen vollkommen in Ordnung. Denn wenn du zu viel an Körperfett hast, ist es für deine Gesundheit vorteilhaft Fett zu verlieren.
Wenn der Grund abzunehmen in der Gesundheit liegt, dann macht es den gesamten Abnehmprozess angenehmer. Dann ist es leichter geduldig zu sein, die Kalorien nicht zu stark zu reduzieren und liebevoll und mitfühlend mit sich selbst auf der Reise umzugehen.
Es fällt einem leichter zu akzeptieren, dass man kein Sixpack braucht, wenn das die eigene Gesundheit nicht zulässt. Denn wie bereits erwähnt, jeder Körper ist individuell.
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Body Image Flexibility
Ein gesundes Selbstbild basiert auf Selbstachtung, Selbstakzeptanz und Selbstmitgefühl. Auch wenn man es schafft, sein Mindset dahingegen zu lenken, heißt das nicht, dass nie wieder negative Gedanken zu deinem Erscheinungsbild aufkommen werden.
Denn das werden sie bestimmt. Ein Begriff, der hier sehr mit mir resoniert hat, ist die sogenannten Body Image Flexibility. Er besagt, dass wir neben dieser positiven Einstellung zu unserem Körper, auch negative Gedanken haben können.
Dass wir diese aber nicht unsere Handlungen beeinflussen lassen. Dass wir nicht sofort, wenn wir uns wieder mal „zu dick“ fühlen, darauf mit einer Diät reagieren, sondern dass wir die Gedanken zwar wahrnehmen, aber nicht darauf impulsiv reagieren.
Fazit
Ein gesundes Selbstbild ist entscheidend für das Wohlbefinden von Frauen. Angesichts der Schönheitsideale, die durch die Medien verbreitet werden, ist es wichtig, sich auf die Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden zu konzentrieren. Ein gesundes Maß an Körperfett ist essenziell für die Funktion des Körpers, und Abnehmen sollte aus gesundheitlichen Gründen und aus Selbstachtung heraus erfolgen.
Letztendlich liegt wahre Schönheit und Zufriedenheit jenseits oberflächlicher Ideale. In einer Welt, die uns ständig sagt, dass wir nicht genug sind, es wichtig sich daran zu erinnern, dass wir schon immer genug waren – und immer sein werden.
Es ist Zeit, die Definition von Schönheit neu zu schreiben und anzuerkennen, dass wahre Schönheit von Innen kommt.