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Was ist Physiotherapie in der Orthopädie?

Physiotherapeut*innen sind medizinisch-geschulte und professionell-ausgebildete Menschen, die bei Schmerzen oder Verletzungen im Bereich des Bewegungsapparates dich bei deiner Rehabilitation unterstützen können. Wir Physiotherapeut*innen setzen sehr viel Wert darauf die Ursache deiner Probleme oder Schmerzen herauszufinden. Dafür verwenden wir in der ersten therapeutischen Einheit ein Gespräch (Anamnese) und verschiedene Tests, mit denen wir Bewegungsmuster und speziell bestimmte Muskelgruppen, Gelenke oder andere Strukturen untersuchen können. Ab diesem Zeitpunkt gibt es keinen standardisierten Weg mehr! Ab jetzt wird dein Physiotherapeut oder deine Physiotherapeutin einen an dich angepassten Plan erstellen. hier gilt, dass die moderne Physiotherapie einen patienten-/personen-zentrierten Therapieplan erstellen möchte, der DICH in den Mittelpunkt stellt. Dafür können verschiedene therapeutische Mittel eingesetzt werden. Je nach deiner Problemsituation werden passive Behandlungstechniken (Massage, passive Mobilisierung oder Manipulationen der Gelenke), aktive therapeutische Mittel (aktives Training der Bewegungsmuster und eine Kräftigung der Muskulatur und Gelenke) oder auch edukative therapeutische Mittel (Erklärungen in verständlicher Sprache über die Ursache des Problems und die möglichen Lösungsvorschläge) eingesetzt. So kann dein/e Physiotherapeut*in gemeinsam mit dir an deinen individuellen Potentialen arbeiten, damit du so effektiv an deiner Gesundheit und Fitness arbeiten kannst!

Wer ist mein idealer Physiotherapeut?

Die Physiotherapie ist ein innovativer und sich ständig weiter entwickelnder Beruf. Viele Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen bilden sich regelmäßig weiter, um auf dem letzten Stand des Wissens zu bleiben. Aufgrund des Umfangs an Forschung ist klar, dass sich bestimmte Fachspezialisierungen entwickeln müssen und Physiotherapeut*innen zu Experten auf bestimmten Gebieten werden. Diese Spezialisierungen münden in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen. Grob gesehen in Bereichen, wie dem Sport, der chirurgischen Orthopädie oder den chronischen Beschwerden. Im Detail lassen sich aber auch noch weitere Spezialisierungen definieren: Gelenksspezialisierungen (Knie, Schulter, Hüfte, Wirbelsäule, …), Strukturspezialisierung (Bandscheiben-, Sehnen-, Muskelverletzungen, Nervenleiden,…) und Symptomspezialiserungen (Tinnitus, Kopfschmerzen, Einschlafen der Arme oder Beine, Wegknicken des Knies,…).

Darüber hinaus hat natürlich auch jede/r Physio ihren eigenen Charakter und die persönlichen Interessen, die irgendwo mit jenen der PatientInnen zusammen passen sollten. Wir wissen nämlich, dass wesentliche Teile einer erfolgreichen Therapie Verständnis vom und Vertrauen an die/ den Physio sind.
Umso wichtiger ist es, dass du für dich, den Therapeuten oder die Therapeutin findest, die deine aktuelle Situation optimal analysieren kann und gemeinsam mit dir an deinen Potentialen arbeitet!

Aktive vs. passive Physiotherapie

Die moderne Physiotherapie geht immer mehr in Richtung Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet, dass das Therapieziel immer mehr darauf hinausläuft, dass du deinen Körper und deine Engpässe in den Einheiten besser kennenlernen kannst und lernst, was du selbst tun kannst, damit du dieses Problem selbstständig in Griff bekommst. Das bedeutet folglich, dass wir die Knowhow und richtige Aktivität vermitteln wollen. Natürlich packen wir aber auch gerne einmal an, um Bewegungseinschränkungen und Verspannungen zu lösen. Jedenfalls kannst du dir sicher sein, dass wir alles daran setzen, dass du die Therapieserie effektiv (in so wenigen Einheiten, wie möglich) und nachhaltig (mit so viel Knowhow, Übungen und Techniken, wie notwendig) gestaltet bekommst.
Als perfektes Beispiel kann die Reha eines gerissenen vorderen Kreuzbandes gesehen werden. Das biologische Problem ist recht klar: ein Band im Knie ist gerissen. Es folgt oft eine Operation, um die passive Gelenksstabilität wieder herzustellen. Bis dieses Ersatzband gut eingewachsen ist braucht es 8-12 Monate. In dieser Zeit gilt es die aktive Stabilität des Gelenks bzw. der Beinachse wieder so herzustellen, dass das Knie am Ende der Therapie stärker ist als beim Unfall. Um diese Stabilisierung zu erreichen, braucht es zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Trainingsaufträge. Zwickt das Knie oder macht die Muskulatur wegen Muskelkater Faxen, können manuelle Griffe dich auf deinem Genesungsweg zu unterstützen. Bist du halbwegs schmerzfrei, kann mit der Anpassung deines Trainingsplans fortgesetzt werden. Je besser du diesen umsetzen kannst, desto seltener, wirst du direkt in die Therapie kommen müssen. Teilweise sind in der Kreuzband-Reha Abstände von 3-6 Wochen zwischen den Einheiten üblich. Ist es notwendig, können diese Abstände auch 1-2 Wochen betragen. Es ist, wie du merkst in der modernen Physiotherapie stark vom Patienten und dem Verlauf der Heilung der verletzten Struktur abhängig.

Was benötige ich zur Physiotherapie und was kostet sie?

Wir Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen dürfen bis auf eine Ausnahme (Präventive Physiotherapie siehe unten) ausschließlich mit einer chefärztlichen Überweisung arbeiten. Diese Überweisung zur Physiotherapie kann dir beispielsweise von deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin oder auch von deinem Orthopäden oder deiner Orthopädin ausgestellt werden.

Die Kosten der Physiotherapiestunden sind nicht einheitlich festgelegt und sind immer an unterschiedlich absolvierten Aus- und Fortbildungen und an die Expertise und Erfahrungen der Physios angepasst. Ein Teil der Kosten wird dir im Regelfall von deiner zuständigen Gesundheitskasse übernommen. Dafür ist es essentiell, dass die Verordnung für die Physiotherapie an deine Gesundheitskasse übermittelt wird, damit diese bewilligt wird. Es lohnt sich auch genauer bei einer Privaten Krankenversicherung nachzufragen, ob diese die Restkosten für eine Physiotherapie (Heilkosten) übernimmt.

Präventive Physiotherapie

Einen besonderen Stellenwert nimmt immer mehr die Präventive Therapie in der Medizin und in unserer Gesellschaft ein. Wir wissen zunehmend, dass sich orthopädische Probleme und Schmerzen über einen längeren Zeitraum ankündigen und somit mit den richtigen rechtzeitigen Interventionen verhindern lassen könnten. Das magische Wort in diesem Zusammenhang lautet: BALANCE. Um eine solche Balance im Leben herstellen zu können bedarf es immer wieder an vielen Rädchen zu drehen. Neben den körperlichen Komponenten gilt es auch psychische und soziale Faktoren in Ausgleich zu bringen. Körper und Geist arbeiten dabei bekannterweise eng zusammen. Geht es der Psyche nicht gut, wird sich der Körper auch bald melden und umgekehrt.
Dieses Phänomen möchten wir PhysiotherapeutInnen mit unseren Kunden nun immer mehr von der anderen Seite beleuchten. DENN: Geht es dem Körper besser, geht es auch dem Geist besser. Richtige, an die persönlichen Engpässe und Grenzen angepasste, Bewegung hat positive Auswirkungen auf unser allgemeines Wohlbefinden. Jeder Alltag birgt seine stereotypen Bewegungsmuster und Abläufe. Moderne Physiotherapeuten helfen dir diese zu herauszufiltern und zu analysieren. Angepasst an deine Hobbies und sportlichen Interessen erstellen sie mit dir einen Plan, wie du ganz EASY und mit FREUDE ausgleichende Bewegungen machen kannst, die dir auf kurze und lange Sicht das Leben erleichtern.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Peter Weese & Daniel Spielmann (Physiotherapeuten)

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Julia Polzer

Co-Founder der Healthdoctors

Julia hat gemeinsam mit Dr. Martin die Healthdoctors für dich ins Leben gerufen. Als „Creative Head“ kümmert sie sich um die Kommunikation nach außen und die Aufbereitung der Inhalte, sodass du bestens mit Infos versorgt wirst!

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