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Stell dir vor! In Österreich wird im Jahr 2030 etwa jeder 10. Mensch Diabetes Typ 2 haben. Derzeit sind es schon etwa 600.000 Betroffene. Die Zahlen steigen rasant und es trifft immer Jüngere. Von “Altersdiabetes”, wie man früher gesagt hat, kann man heute nicht mehr sprechen.

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Was ist Diabetes Typ 2

Diabetes Typ 2 ist eine Erkrankung des Energiestoffwechsels, die durch ein Ungleichgewicht zwischen vorhandener Energie in Form von Blutzucker und Energieaufnahme in die Körperzellen entsteht. Die Körperzellen öffnen sich nicht mehr ausreichend für den Blutzucker, weil sie schon genug Fett gespeichert haben. Sie reagieren nicht mehr auf Insulin.

Das ist das Hormon, das die Zellen „öffnet“. Sie werden „insulinresist“. Sie widersetzten sich also und ignorieren den hohen Blutzuckerspiegel. Dieser schädigt Blutgefäße und Körperzellen. Spätfolgen können entstehen, wenn man den Diabetes nicht behandelt.

Symptome bei Diabetes Typ 2

Erhöhte Blutzuckerspiegel spürst du zuerst nicht. Über einen längeren Zeitraum könntest du folgende Symptome entwickeln:

  • starkes Durstgefühl besonders nach Mahlzeiten
  • häufiges Wasserlassen
  • trockene Haut
  • du kannst dich weniger gut konzentrieren und bis müde, obwohl du ausreichend schläfst
  • deine Muskeln sind weniger leistungsfähig
  • du wirst häufiger krank, ist weniger widerstandsfähig

Warum bekommt man Diabetes Typ 2?

Forschende schätzen, dass 70% der Menschen mit einer genetischen Neigung zur Insulinresistenz ausgestattet sind. Diese genetische Veranlagung hatte in Zeiten mit immer wiederkehrendem Nahrungsmangel Vorteile und konnte so an die Nachkommen vererbt werden. Personen, die in guten Zeiten gut Energie speichern konnten, haben nach Hungerzeiten ihre Gene weitergegeben. Die anderen sind eher verhungert.

In bestimmten Lebenssituation wie am Beginn der Pubertät und der Schwangerschaft ist eine Insulinresistenz vom Körper sogar vorprogrammiert und sinnvoll.

Die heute herrschende Überernährung durch ständiges Nahrungsangebot (sowohl zucker- als auch fettreich) immer und jederzeit kombiniert mit unserem bequemen Lebensstil sind heute Hauptursachen für den Diabetes Typ 2. Er tritt häufiger auf bei Menschen, die Schichtarbeit leisten oder massive Schlafstörungen haben, weil der Stoffwechsel durcheinander gerät und Menschen, die Fett gut am Bauch speichern, egal ob sie übergewichtig sind oder nicht, bekommen ihn wahrscheinlicher. In etwa kann man sich den Ablauf so vorstellen:

  1. Im gesunden Körper erhöht eine kohlenhydratreiche Mahlzeit den Blutzuckerspiegel. Daraufhin schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Insulin funktioniert wie ein Schlüssel, der die Zellen öffnet. Blutzucker strömt in die Zellen und versorgt sie mit Energie. Spätestens 2 Stunden nach der Mahlzeit ist der Blutzucker wieder auf niedrigem Niveau stabil. Die Zellen arbeiten, der Darm zerlegt noch restliche Nahrung und die Leber sorgt für die nächsten Stunden für stabilen Blutzuckerspiegel.
  2. Wenn du deinem Körper ein Überangebot an Nahrung (z.B. häufiges Snacken von Kleinigkeiten) bei gleichzeitigem Bewegungsmangel (z.B. lange Bürotage und abends kein Ausgleichssport) bietest, lagern deine Körperzellen Fett ein. Die gut mit Fett gefüllten Zellen, haben an ihrer Zelloberfläche weniger „Anschlüsse“ (Rezeptoren) für das Hormon Insulin. Die Zellen reagieren nicht mehr gut darauf – sie werden „insulinresistent“, der Blutzucker bleibt länger nach Mahlzeiten hoch.
  3. Die Bauchspeicheldrüse schüttet aufgrund der erhöhten Blutzuckerspiegel immer mehr Insulin aus. Insulin ist auch ein Fettspeicher-Hormon. Solange es in größeren Mengen im Blut ist, signalisiert es den Zellen, Fett zu speichern. Der Teufelskreis ist vollständig: hoher Blutzucker auch nach normalen Mahlzeiten, viel Insulin, viel Fettspeicherung. Obwohl du nicht deutlich mehr isst als früher nimmst du weiter zu. Sogar wenn du wenig isst, nimmst du schwer ab.
  4. Wenn du nichts an deinen Lebensgewohnheiten veränderst und deinen Diabetes nicht in den Griff bekommt, nimmt die Leistung der Bauchspeicheldrüse ab. Sie produziert weniger Insulin, bis sie versiegt und ab jetzt ist es für Typ2-Diabetiker*innen notwendig, Insulin zu spritzen, damit überhaupt noch Energie in die Zellen gelangen kann.

Folgen von Diabetes Typ 2

Wenn du nichts veränderst und deinen Körper nicht dabei unterstützt, wieder gesund zu werden, entstehen in deinen Blutgefäßen und im Gewebe durch den erhöhten Blutzucker immer wieder Entzündungen und Schäden. Gemessen wird das derzeit mit dem „Langzeitzucker“ HBA1C. Das ist roter Blutfarbstoff (Hämoglobin), der durch hohen Blutzucker „verzuckert“. Bei Gesunden beträgt dieser Wert zwischen 4 und 6 Prozent. Bei DiabetikerInnen werden persönliche Zielwerte für den HBA1C angestrebt. Oft unter 7.

Ab einem Wert von 9 gelten Spätfolgen als wahrscheinlich. Alle haben etwas mit kaputten Blutgefäßen zu tun, die sich unterschiedlich auswirken z.B.

  • schlecht heilende Wunden
  • Augenprobleme, verschwommenes Sehen („diabetische Retinopathie“)
  • Entzündungen des Zahnfleischs („Parodontitis“)
  • Nieren werden durch langanhaltende hohe Zuckerwerte geschädigt
  • Herz: durch Ablagerungen in den Blutgefäßen („Arteriosklerose“) wird das Risiko für Herzinfarkt größer
  • Sexualität: Durchblutungsstörungen können auch die Geschlechtsorgane und deren Funktion und Sensibilität betreffen
  • Nervenschmerzen in Händen und Füßen bis hin zur Gefühllosigkeit („Polyneuropathie“). Wenn Menschen in ihren Füßen kleinste Verletzungen und Risse nicht mehr spüren, kommt es oft zu Entzündungen. Selbst mit Behandlung ist die Durchblutung und Wundheilung oft so schlecht, dass Zehen oder ganze Füße amputiert werden müssen.

Behandlung von Diabetes Typ 2

Die wissenschaftliche Empfehlung ist, zuerst an den Rädchen Ernährung und Bewegung zu drehen bevor Medikamente verschrieben werden. Viele Ärzte/Ärztinnen machen es umgekehrt.

Hol dir Unterstützung durch eine Diätologin und Bewegungsexperten! Oft lassen sich Medikamente vermeiden oder längst verschriebene Medikamente wieder weglassen.

Mit den richtigen Experten:innen lässt sich Diabetes gut einstellen!

Fazit

Diabetes Typ 2 kann mit der richtigen Ernährungsweise und einem gesunden Bewegungsverhalten vorgebeugt werden.

Auch die Behandlung von Diabetes geht vor allem über den Lebensstil. Damit können Medikamente eingespart und Spätschäden verhindert werden!

Wenn du schon zu den Betroffenen gehörst und deinen Diabetes in den Griff bekommen möchtest, scheue dich nicht, eine professionelle Diätologin aufzusuchen, die dich bei deiner Ernährungsumstellung unterstützt, damit dein Stoffwechsel wieder gesund wird und du dich in deinem Körper wieder wohl und fit fühlst!

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Julia Polzer

Co-Founder der Healthdoctors

Julia hat gemeinsam mit Dr. Martin die Healthdoctors für dich ins Leben gerufen. Als „Creative Head“ kümmert sie sich um die Kommunikation nach außen und die Aufbereitung der Inhalte, sodass du bestens mit Infos versorgt wirst!

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