Orthopädie
Welche Behandlungsmethoden in der Orthopädie gibt es und wie kann ein Orthopäde dir helfen, deine Beschwerden am Bewegungsapparat loszuwerden?
Konservative Orthopäde und ihre Behandlungsmethoden
Bei chronischen Beschwerden, Abnützungserscheinungen oder (Sport)verletzungen wird zunächst auf konservative Behandlungsmethoden zurückgegriffen.
Die Leistungen umfassen dabei:
- Hyaluronsäure- und Eigenbluttherapie (ACP)
- Ultraschall und Stromtherapie
- Stoßwellentherapie
- Infiltrationstherapie
- Manual- und Schmerztherapie
- Orthopädische Schuheinlagenversorgung
Das Credo der healthdoctors: Ganzheitlich und nachhaltig. Genau deshalb werden Sie zusätzlich von Physiotherapeuten, Yoga- und Bewegungstrainer aus unserem Team begleitet.
Unser Ziel: Die Verbesserung deiner Lebensqualität
Manchmal stößt die konservative Therapie an ihre Grenzen, dann lassen sich operative Eingriffe nicht vermeiden.
Operative Behandlungsmethoden:
- Künstlicher Gelenkersatz (Knie, Hüfte, Schulter)
- Arthroskopische Operationen an Schulter, Knie und Sprunggelenk (z. B. Meniskus, Rotatorenmanschette, Knorpel)
- Sehnen- und Bandrekonstruktionen (z.B. Kreuzband, Achillessehne)
Welchen Weg Sie auch gemeinsam mit unseren Orthopäden wählen, letztlich hat die Steigerung Ihrer Lebensqualität oberste Priorität bei uns!
Welche Körperteile sind im Bereich der Orthopädie betroffen?
Der menschliche Bewegungsapparat besteht aus dem Skelett und der Skelettmuskulatur. Das Skelett, welches über 200 Knochen aufweist, ist für den Halt und die Form des Körpers zuständig und wird durch Bänder und Gelenke zusammengehalten. Das Skelett wird auch als passiver Bewegungsapparat bezeichnet. Die Skelettmuskulatur, welche unsere Bewegungen steuert und damit die treibende Kraft ist, wird hingegen aktiver Bewegungsapparat genannt.
Wann ist ein operativer Eingriff notwendig?
Manchmal ist eine Operation unausweichlich. Zum Beispiel im Fall von Abnützungserscheinungen, die ein künstliches Knie-, Schulter- oder Hüftgelenk notwendig machen. Ebenso im Falle eines Meniskusrisses, eines Hallux Valgus oder beim Karpaltunnelsyndrom.
Hier sind Operationen oftmals unvermeidbar. Operationen stehen aber auch immer dann am Plan, wenn es sich um Verletzungen und deren Folgen handelt. Konkret können das zum Beispiel Band- und Sehnenrekonstruktionen (z.B. die Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes oder der Achillessehne), und Arthroskopien (z.B. an Schulter, Hüfte oder Knie) sein.
Für welchen Weg Sie sich auch entscheiden, letztlich geht es uns immer um eine Verbesserung Ihrer Lebensqualität!
Sind orthopädische Leistungen von meiner Versicherung gedeckt?
Die Orthopäden der healthdoctors sind als Wahlärzte tätig. Wahlärzte sind niedergelassene Fachärzte ohne Vertrag mit den gesetzlichen Krankenkassen. Die orthopädischen Leistungen werden Ihnen in Rechnung gestellt, die Kosten können Sie bei Ihrer Versicherung einreichen und erhalten dann einen Teil des Honorars zurück.
Wann benötige ich orthopädische Einlagen
Bei akuten Fehlstellungen der Füße (Senk-, Knick- und Spreizfuß) oder Haltungsschäden der Wirbelsäule (Hohlkreuz, Skoliose etc.) können orthopädische Einlagen helfen oder bei der Therapie unterstützend wirken.
Wie oft ist eine Reha möglich?
Reha ist die Abkürzung Rehabilitation und hat im Bereich der Orthopädie das Ziel, nach körperlichen Beeinträchtigungen den Gesundheitszustand wiederherzustellen bzw. zu verbessern.
Eine medizinische Rehabilitation wird den Versicherten in der Regel immer dann bewilligt, wenn ohne diese Maßnahmen Invalidität, Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit droht.
Die Orthopädie – mehr als Knochen und Gelenke
Erkrankungen und Fehlbildungen des Stütz– sowie Bewegungsapparates stehen im Fokus der medizinischen Fachrichtung Orthopädie. Die Bezeichnung Orthopädie leitet sich von den griechischen Wörtern für aufrecht und (Kinder-) Erziehung her.
Die orthopädische Fachrichtung umfasst oder berührt dabei weitere Fachrichtungen wie beispielsweise die Chirurgie, die Sportmedizin und die Rheumatologie. Damit öffnet sich ein großer Aufgabenbereich für den orthopädischen Facharzt, auch, weil vielfach konservative und operative Behandlungsmethoden nebeneinander oder nacheinander möglich sind.
Viele Orthopäden spezialisieren sich auf einzelne anatomische Bereiche wie beispielsweise Knie oder Schulter. Erfahren Sie mehr zu den Schwerpunkten der Orthopädie, ihren Inhalten, Behandlungsmethoden und Beziehungen zu anderen medizinischen Richtungen.
Was macht ein Orthopäde?
Ursprünglich ist der Fachbereich im Umfeld von Kriegsversehrten und Tuberkulosekranken entstanden. Die Fachbezeichnung geht dabei zurück ins 18. Jahrhundert. Ein Pariser Kinderarzt soll dabei die Tätigkeit von Orthopäden mit der von Gärtnern verglichen haben, die durch Anbindung an Pfähle aufrichten. Dieses anschauliche Bild in der orthopädischen Arbeit greift etwas kurz, da es bei dieser medizinischen Richtung auch, aber nicht nur um das Richten von anatomischen Strukturen wie den Knochen oder der Wirbelsäule geht.
Orthopäden beschäftigen sich mit angeborenen Fehlbildungen, mit Verletzungen am Bewegungs- und Stützapparat und mit den Folgen chronischer Erkrankungen. Auch die Traumatologie – eine medizinische Fachrichtung, die sich mit Unfallfolgen beschäftigt – gehört in ihr Arbeitsfeld.
Ihre Arbeit umfasst dabei die Diagnostik, die Festlegung und Durchführung verschiedener Therapien einschließlich Rehabilitationsmaßnahmen sowie die Vorbeugung von Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dabei geht es nicht nur um Knochen und Gelenke, sondern auch um Nerven, Bänder, Sehnen, Gefäße, Muskeln und Schleimbeutel.
Der Bewegungs- und Stützapparat des Menschen ist so komplex, dass die verschiedensten körperlichen Strukturen hier ineinandergreifen. Auch das Bindegewebe (Faszien), dessen Bedeutung für bestimmte Schmerzzustände und Krankheitsbilder man erst in den letzten Jahren zunehmend erkannt hat, hat einen Platz in der Arbeit des Orthopäden.
Warum geht man zum Orthopäden?
Ein Orthopäde hat die technische Ausstattung und das medizinische Fachwissen, die Hausärzte und andere Fachärzte nicht haben. Deshalb werden Patienten mit spezifischen Beschwerden zu einem Orthopäden überwiesen. Wenn Sie beispielsweise mit Knieschmerzen einen Kniespezialist in Wien aufsuchen, können verschiedene diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen, um die Ursache Ihrer Schmerzen festzustellen.
Orthopäden stehen heute neben der körperlichen Untersuchung und der ausführlichen Anamnese am Anfang einer jeden Diagnostik viele weitere diagnostische Methoden zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem:
- Bildgebende Verfahren wie digitale Röntgendiagnostik, Ultraschalldiagnostik, CT, MRT und Skelettszintigrafie
- Messverfahren wie 3D- Wirbelsäulenvermessung, Muskeloberflächenmessung und Knochendichtemessung
- Labordiagnostik
Was ist der Unterschied zwischen einem Chirurgen und einem Orthopäden?
Viele Menschen bringen die medizinischen Fachrichtungen Orthopädie und Chirurgie zusammen. Das ist nicht falsch. In der Regel sind Orthopäden auch chirurgisch ausgebildet und nehmen operative Eingriffe vor. Nicht jeder Chirurg ist allerdings auch ein Facharzt der Orthopädie.
Besonders eng ist die Verbindung zwischen der Orthopädie und der Unfallchirurgie bzw. Traumatologie, sodass in den letzten Jahren in Österreich die beiden Fachrichtungen in der Ausbildung zum Assistenzarzt zusammengelegt worden sind. Sind die beiden Fachrichtungen dennoch zu unterscheiden? Der Unfallchirurg und Traumatologe beschäftigt sich vor allem mit Verletzungen am Bewegungsapparat, die auf einen Unfall zurückgehen.
Der Orthopäde hingegen arbeitet hauptsächlich an den Folgen chronischer Erkrankungen und Abnutzungserscheinungen am Stütz- und Bewegungsapparat. In der Praxis gehen die beiden Fachrichtungen ineinander über und werden nicht strikt voneinander getrennt. Ordination und Veranstaltungen werden häufig fachübergreifend gestaltet.
Was können orthopädische Probleme sein?
Wenn Sie einen orthopädischen Facharzt in Wien, die Orthopädie in Graz oder Mödling, beziehungsweise einen Orthopäden in Salzburg aufsuchen, geht es vielleicht um eine der folgenden Gesundheitsprobleme und Erkrankungen:
- Arthrose
- Bänderriss oder Verstauchung
- Bandscheibenvorfall
- Fersensporn
- Spitz- oder Spreizfuß
- Tennisarm
- Hexenschuss (Ischiasbeschwerden)
- Entzündung und/oder Infektion am Gelenk
- Karpaltunnelsyndrom
- Hallux valgus
- Osteoporose
- Muskelriss
- Schleudertrauma
- Schlüsselbeinbruch
- Sehnenriss
- Schulterbeschwerden
- Knieschmerzen
- Dupuytrensche Kontraktur an der Hand
Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Es gibt unter anderem Überschneidungen zu weiteren Erkrankungen, die Probleme am Bewegungsapparat verursachen können wie beispielsweise Multiple Sklerose oder Rheuma. Hier ist oft die Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachrichtungen wie Rheumatologen und Neurologen gefragt.
Auch verschiedene Tumor- und Krebserkrankungen können Schmerzen und Veränderungen am Stütz- und Bewegungsapparat verursachen. Hier entsteht eine Nähe zum Fachgebiet der Onkologie. Wenn Sie Beschwerden an einem bestimmten anatomischen Bereich wie an Schulter, Wirbelsäule oder Knie haben, sind Sie mit ihren Fragen und einer Therapie bei einem spezialisierten Facharzt wie etwa einem Schulterspezialisten bei Schulterbeschwerden besonders gut aufgehoben.
Es gibt auch Spezialisierungen bei Orthopäden, die sich auf bestimmte Patientengruppen wie beispielsweise bei der Kinderorthopädie beziehen.
Welche orthopädischen Behandlungsmethoden gibt es?
KONSERVATIVE THERAPIEANSÄTZE:
Zu den konservativen Therapieansätzen zählen unter anderem Injektionen, Einsatz von Gleich– und Wechselstrom, Ultraschall sowie Laserlicht, zum Teil auch Akupunktur, manuelle Techniken, Stoßwellentherapie, Schmerztherapie, regenerative Medizin, Spineliner und Chirotherapie.
Manche Orthopäden wenden osteopathische Techniken an. Osteopathie ist eine alternative Behandlungsmethode, mit der über die Hände des Behandlers unter anderem Blockaden im Patienten gelöst werden sollen. Auch die Krankengymnastik als Teil einer Physiotherapie hat ihren festen Platz im Bereich der konservativen orthopädischen Behandlungsmethoden. Das gleiche gilt für die medikamentöse Therapie, wobei hier an erster Stelle die Schmerzbehandlung steht.
Die Fachärzte im orthopädischen Bereich haben es häufig mit chronischen Formen von Schmerz zu tun und müssen ein jeweils individuelles Behandlungskonzept für jeden einzelnen (chronischen) Schmerzpatienten entwickeln. Nicht alle Schmerzzustände sprechen dabei auf alle Medikamente gleichermaßen gut an. So werden etwa Nervenschmerzen durch konventionelle Schmerzmittel nicht gelindert. Hier ist man auf synthetische Opioide angewiesen.
Einen ebenfalls wichtigen Platz nimmt im konservativen Behandlungsfeld die Einwirkung auf (chronische) Entzündungen ein. Entzündungen können akut oder chronisch verlaufen, sie sind häufig mit Schmerzen verbunden. Entzündungen haben allerdings auch weitere Auswirkungen auf den menschlichen Organismus und werden heute mit degenerativen Entwicklungen in Verbindung gebracht.
Schwerpunkt der konservative Behandlungen ist die Linderung von Beschwerden wie Schmerz. Weitere Schwerpunkte im konservativen Behandlungsbereich bilden die Bereiche Rehabilitation und Vorbeugung. Orthopäden arbeiten dabei mit geeigneten Maßnahmen darauf hin, dass bestimmte anatomische Strukturen in ihrer Funktionsfähigkeit wiederhergestellt werden können oder bestimmte körperliche Entwicklungen nicht zu weiteren Folgen führen.
OPERATIVE MAßNAHMEN
Zu den operativen Maßnahmen zählen neben anderen operative Eingriffe an Gelenken und anderen Teilen des Stütz- und Bewegungsapparates. Viele Eingriffe können minimal-invasiv durchgeführt werden. Dabei entstehen nur kleine Operationsschnitte, weil in der Art eines Schlüssellochs bestimmte Werkzeuge auf kleinstem Raum der Operationsfläche an den Ort für den Eingriff geführt werden.
Operative Eingriffe in der Orthopädie gehen in der Regel über die Linderung von Beschwerden hinaus. Hier werden zum Beispiel Knochen und Bänder wieder zusammengeführt, die nach einer Verletzung gebrochen oder gerissen sind. Dazu werden vielfach fremde Strukturen wie Platten oder Nägel zumindest für einen gewissen Zeitraum in die anatomischen Strukturen eingeführt. Es kann auch um Prothesen und deren Anpassung gehen, wenn ein Orthopäde ein Körperteil wie ein Bein amputieren musste.
Wann werden orthopädische Schuhe benötigt?
Orthopädische Schuhe bilden einen Sonderbereich der Orthopädie. Dabei geht es um die Anpassung und spätere Fertigung von Schuhen, die auf spezielle Fehlbildungen oder Veränderungen an den Füßen Betroffener zugeschnitten sind.
Die orthopädischen Schuhe werden in speziellen Schuhwerkstätten hergestellt. Der Facharzt ist dafür verantwortlich, das richtige Schuhwerk auszuwählen, so dass es eine Unterstützung für den Betroffenen bieten kann.
Fazit
Ein Orthopäde beschäftigt sich mit Fehlbildungen, Verletzungen am Bewegungs- und Stützapparat und mit den Folgen chronischer Erkrankungen. Durch seine Ausbildung verfügt er über fachmedizinisches Wissen und entsprechende Erfahrung, die Hausärzte und Ärzte anderer Fachrichtungen nicht haben.
Eine dementsprechende technische Ausstattung hilft ihm bei seiner Diagnostik und speziellen Behandlungsmethoden.
Patienten mit spezifischen Leiden und Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates werden deshalb zu einem Orthopäden überwiesen.
Dieser Text wurde verfasst von Mag. Ursula Neubauer.