Die Stoßwellentherapie

Stoßwellen sind hochenergetische Druckwellen deren therapeutischer Einsatz am Bewegungsapparat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Dr. Martin Reschl, Facharzt für Orthopädie und Sportarzt erklärt in diesem Artikel, wann die Stoßwellentherapie sinnvoll eingesetzt werden kann und was sie tatsächlich im Körper bewirkt.

Was versteht man unter einer Stoßwellentherapie?

Stoßwellen sind hochenergetische Druckwellen deren therapeutischer Einsatz am Bewegungsapparat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben.

Durch die extrakorporalen Stoßwellen (ESWT) kommt es im Gewebe zu einer Anregung des Zellstoffwechsels, der Durchblutung und zu einer Ausschüttung von Wachstumsfaktoren. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte im Körper angeregt und das geschädigte und degenerierte Gewebe kann dadurch regenerieren und ausheilen.

Man unterscheidet zwei Arten von Stoßwellen. Die fokussierte und die radiale Stoßwelle. Bei der fokussierten Stoßwelle handelt es sich kurze Schallimpulse mit hoher Energie welche tief in das Gewebe eindringen können. Radiale Stoßwellen sind eher Druckwellen mit einer geringeren Eindringtiefe. Diese eigenen sich sehr als Therapie bei muskulären Verspannungen.

Wie funktioniert die Stoßwellentherapie?

Im Zuge der Behandlung wird der Schallkopf direkt auf die betroffene Körperstelle gerichtet. Je nach Ausmaß der Erkrankung kann die Intensität und Dauer vom Arzt oder Therapeuten individuell eingestellt werden. Eine Behandlung dauert ca. 10-15 Minuten und kostet 150€ pro Sitzung.

Bei welchen Krankheitsbildern wird die Stoßwellentherapie eingesetzt?  

  • Kalkschulter - Als Kalkschulter werden Kalkablagerungen an den Sehnenansätzen der Schulter bezeichnet. Die Folge sind Schmerzen und Bewegungseinschränkung
  • Achillodynie – Hierbei handelt es sich um eine meist entzündliche oder chronische Veränderung der Achillessehne.
  • Tennis- und Golferellenbogen - Schmerzhafte Sehnenansatzreizung oder Entzündung am Ellenbogen. Tennisellenbogen (Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens) oder Golferellenbogen (Schmerzen an der Ellenbogeninnenseite).
  • Fersensporn - Als Fersensporn wird eine chronische meist schmerzhafte Entzündung am Fersenbein bezeichnet.
  • Patellaspitzensyndrom (Läuferknie) – Belastungsschmerz an der Kniescheibenspitze. Ausgelöst durch eine Sehnenreizung oder Überlastung.
  • Pseudarthrose - Als Pseudarthrose wird eine knöcherne Fehlheilung oder verzögerte Heilung nach einem Knochenbruch bezeichnet.
  • Shin Splint – Belastungsschmerz an der Schienbeinvorderkante
  • Akute und chronische Verspannungen
  • Adduktorenreizungen (z.B. Fußballerleiste)