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Allgemeines Unwohlsein, Blähungen, Durchfall – das sind die klassischen Symptome, die am Beginn einer Morbus-Crohn-Erkrankung auftreten können. Das heißt aber nicht, dass jeder, der unter diesen Beschwerden leidet, Morbus Crohn hat.

Wie weiß ich, ob ich an Morbus Crohn leide und was bedeutet das für mich?

Der Weg bis zu einer möglichen Diagnose ist oft ein sehr langer. Einerseits werden die genannten Krankheitssymptome oftmals nicht als solche erkannt und andererseits gibt es keinen typischen Krankheitsverlauf. Desweiteren tritt Morbus Crohn in Schüben auf. Das heißt es gibt es Phasen, in denen Betroffene beschwerdefrei sind (= Remissionsphase) und Phasen der akuten Entzündung. Die Dauer einer Remissionsphase kann sehr unterschiedlich sein und sogar bis zu einem Jahr dauern.

Fest steht aber, dass eine unbehandelte Morbus Crohn Erkrankung zu fortschreitender chronischer Entzündung und möglichen Komplikationen wie Fistelbildung, Abszessen und Darmverengungen, sogenannten Stenosen, führen kann. Je früher mit einer Behandlung begonnen wird, umso größer ist die Chance, es gar nicht so weit kommen zu lassen.

Morbus Crohn Betroffene weisen oftmals auch Beschwerden außerhalb des Darms auf. Typischerweise sind dies Augenentzündungen, Entzündungen der Haut, Leber, aber auch Gelenksentzündungen. Desweiteren kann es zu einer Abnahme der Knochendichte kommen, was wiederum die Entstehung von Osteoporose begünstigt.

Wie entsteht Morbus Crohn und welche Auslöser gibt es?

Derzeit ist noch nicht eindeutig geklärt, wie Morbus Crohn entsteht und welche Auslöser für die Krankheit verantwortlich sind. Was man aber weiß ist, dass es eine genetische Veranlagung gibt, welche die Entstehung der Erkrankung begünstigen kann. Daneben spielen zahlreiche Lebensstilfaktoren wie beispielsweise Ernährung, Bewegung und Stress sowie die Zusammensetzung der Darmflora und Tabakkonsum eine sehr wichtige Rolle bezüglich der Entstehung und dem Verlauf der Erkrankung.

In der Praxis wird sehr häufig beobachtet, dass Stress einer der Hauptauslöser für einen akuten Schub zu sein scheint. Ebenso wie Keime und Infektionen, die zu Entzündungsreaktionen im Körper führen. Aufgrund der großen individuellen Unterschiede ist es allerdings für Betroffene unmöglich, Schübe aktiv zu vermeiden.

Man weiß mittlerweile auch, dass Ernährung keinen akuten Krankheitsschub auslösen kann. Dennoch spielt sie eine ganz zentrale Rolle, weil die auftretenden Entzündungsreaktionen bzw. Beschwerden direkt mit der Nahrungsaufnahme zusammenhängen

Was soll ich essen bei Morbus Crohn und was eher vermeiden?

Es gibt zwar keine spezielle Ernährungsform bei Morbus Crohn und die Verträglichkeit einzelner Nahrungsmittel weist individuell sehr große Unterschiede auf. Dennoch gibt es ein paar Grundregeln, an denen Sie sich orientieren können. Was Ihnen gut tut und was nicht, können Sie am besten herausfinden, indem Sie ein Ernährungs- bzw. Beschwerdetagebuch führen.

Prinzipiell gilt, auf eine ausgewogene angepasste Vollkost zu achten, v.a. in Phasen des akuten Schubs. Das bedeutet, dass Sie zu reizarmen Lebensmitteln greifen sollen, um Blähungen so gut wie möglich zu vermeiden. Folgende Tipps können Ihnen helfen, Ihre individuelle Ernährung zu verbessern, um eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen.

  • Essen Sie Obst in Form von Kompott oder Fruchtmus.
  • Bevorzugen Sie gegartes Gemüse anstelle von Rohkost.
  • Bei Getreideprodukten auf fein vermahlenes Getreide (keine groben Körner) zurückgreifen! Altbackenes Brot ist besser verträglich als frisches.
  • Kartoffeln bevorzugt in Form von Salzkartoffeln, Püree, gekochten Kartoffeln oder Folienkartoffeln zubereiten.
  • Bei Milchprodukten eher zu mageren und/oder fermentierten Milchprodukten greifen!
  • Bevorzugen Sie mageres Fleisch (gekocht, gegrillt oder geschmort) anstelle von geräuchertem, gepökeltem, fettem, panierten oder scharf angebratenem Fleisch.
  • Greifen Sie zu mageren Fischsorten wie beispielsweise Forelle, Hecht, Zander, Kabeljau, Scholle und bereiten Sie diese fettarm zu (gekocht, gegrillt, gedünstet oder geschmort).
  • Bevorzugen Sie pflanzliche Fette bzw. Öle (zB Olivenöl, Rapsöl, Leinöl).
  • Reduzieren Sie Ihre Zuckerzufuhr. Auch Zuckeraustauschstoffe wie beispielsweise Xylit, Sorbit oder Erythrit sollten gemieden werden, weil diese die Entstehung von Durchfällen begünstigen.
  • Verwenden Sie anstatt scharfer Gewürze, milde Gewürze wie beispielsweise Muskat, Kümmel, Zimt oder Kräuter.
  • Trinken Sie stilles Wasser und achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr! Aufgrund der Durchfälle kommt es zu großen Wasserverlusten.
  • Verzichten Sie auf den Konsum von Alkohol.
  • Speisen und Getränke sollten beim Verzehr weder zu heiß noch zu kalt sein.
  • Essen Sie öfter kleinere Mahlzeiten.
  • Nehmen Sie sich Zeit fürs Essen und kauen Sie die Speisen gut.

Wichtig an dieser Stelle ist, dass in der akuten Phase eine ballaststoffarme Ernährung bevorzugt werden soll, während in der symptomfreien Zeit eine leichte Vollkost mit normalem Ballaststoffgehalt empfehlenswert ist.

Um die Infektionsgefahr durch Keime zu minimieren, sollten folgende Lebensmittel vermieden werden:

  • Rohes Fleisch (dazu zählt auch Salami) und roher Fisch
  • Rohmilchprodukte
  • Nicht pasteurisierte Milch, Milchprodukte und Obstsäfte
  • Lebensmittel mit hoher Keimbesiedelung und rascher Verderblichkeit (zB Tiramisu, Mayonnaise, Rohmilchkäse, Edelschimmelkäse)

Nicht vergessen: auf eine ausreichende Vitamin- und Mineralstoffzufuhr achten

Bei Morbus Crohn kommt es zu einer mangelhaften Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung. Dafür gibt es zwei Gründe. Einerseits kann der Darm die Nährstoffe aufgrund der vorherrschenden Entzündungen nicht aufnehmen und andererseits werden sehr nährstoffreiche Lebensmittel von den Betroffenen oft nicht vertragen. Hinzu kommt noch, dass die häufigen Stuhlgänge hohe Vitamin- und Mineralstoffverluste zur Folge haben.

Aus diesen Gründen ist es sehr wichtig, dass Morbus Crohn Betroffene regelmäßig ihr Blutbild hinsichtlich Eisen, Vitamin B12, Folsäure, Vitamin D und Zink überprüfen lassen. Liegt ein Mangel an einem oder mehreren dieser Mikronährstoffe vor, so sollte dieser über eine gezielte Nährstoffzufuhr in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden.

Fazit

Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Magen-Darm-Erkrankung, die aufgrund der unspezifischen Symptomatik oft nicht gleich als solche erkannt wird. Entstehung und Ursachen sind derzeit noch nicht eindeutig geklärt. Dennoch weiß man, dass es eine genetische Komponente gibt und der Lebensstil eine wichtige Rolle im Krankheitsverlauf spielt. Neben Stress, körperlicher Aktivität und Rauchen, ist es vor allem die Ernährung, die einen großen Einfluss auf die Verbesserung der Beschwerden nehmen kann. Obwohl es große individuelle Unterschiede hinsichtlich Verträglichkeit und Wirkung verschiedener Nahrungsmittel gibt, sollten die Betroffenen einige Grundregeln beachten, um eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Dr. Petra Stuparits, MSc., Ernährungsberatung und Sportwissenschafterin

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Julia Polzer

Co-Founder der Healthdoctors

Julia hat gemeinsam mit Dr. Martin die Healthdoctors für dich ins Leben gerufen. Als „Creative Head“ kümmert sie sich um die Kommunikation nach außen und die Aufbereitung der Inhalte, sodass du bestens mit Infos versorgt wirst!

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