Flossing: Was kann die Therapie mit den Latexbändern?

Was genau ist Flossing?

Der Begriff mag vielleicht etwas lustig klingen, dahinter steckt jedoch eine fundierte Behandlungs-Therapie - deshalb wird zumeist auch von Medical Flossing gesprochen. Idealerweise umwickelt ein erfahrener Physiotherapeut Gelenke und verspannte Muskeln mit den breiten elastischen Bändern, die zumeist aus Naturlatex bestehen.

Dies geschieht so fest, dass der Druck das Gewebe nahezu abschnürt. Das Flossband verbleibt in seiner endgültigen Position rund zwei bis drei Minuten. Währenddessen können je nach Art der Behandlung auch bestimmte zusätzliche Übungen durchgeführt werden. Nach dem Lösen des Bandes wird das "ausgedörrte" Gewebe extrem gut durchblutet und entsprechend reichlich mit Nährstoffen versorgt. Als erwünschter Effekt tritt eine schnellere Regeneration ein, der Schmerz wird gelindert und die Beweglichkeit wiederhergestellt oder zumindest erweitert.

Das Flossing-Band hat für gewöhnlich eine Länge von zwei Metern und ist fünf Zentimeter breit. Für spezielle Anwendungen, beispielsweise an den Fingern, gibt es jedoch auch schmaleres oder längeres, zum Beispiel für Oberschenkel. Die Bänder sind 0,8 bis 1,5 Millimeter stark. Entscheidend für den Therapie-Erfolg ist jedoch die Kompression, die das Flossband auf Muskeln und Gelenke ausübt.

Wie funktioniert Flossing?

Flossing kann Schmerz lindern, die Beweglichkeit steigern und die Regeneration beschleunigen. In Orthopädie und Physiotherapie sind die positiven Effekte evident. Auch im normalen Sport-Training unterstützt die Methode eine allgemeine Fitness. Allerdings wird die Behandlung als solche selten als angenehm empfunden. Die drei wichtigsten Effekte der Therapie sind inzwischen gut belegt.

1. Der Schwammeffekt beschleunigt die Regeneration

Wie bereits erwähnt, übt das Latex-Band eine heftige Kraft auf das Gewebe aus. Die Kompression führt prinzipiell dazu, dass das Gewebe nicht unähnlich einem Schwamm "ausgedrückt" wird. Dabei werden auch Stoffwechsel-Abfallprodukte direkt über die abführenden Lymphbahnen entsorgt.

Wird das Flossband nun wieder gelöst, flutet die einströmende Flüssigkeit Gewebe, Muskeln und Faszien regelrecht. Die Sauerstoff- und Nährstoffbilanz steigt und bewirkt eine schnellere Regeneration.

2. Schmerzlinderung durch den Gate-Control-Effekt

Ein ursächlicher Grund, warum Flossing unmittelbar schmerzhafte Irritationen zu lindern vermag, liegt in der Überlagerung der originären Schmerzen durch das Druckempfinden. Unter der Haut befinden sich unter anderem Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) sowie Druckrezeptoren (Mechanorezeptoren). Die beiden müssen sich jedoch einen Nerv teilen, der die jeweiligen Signale ans Gehirn sendet.

Das bedeutet: Jeder Mensch kann entweder nur stechenden Schmerz oder intensiven Druck spüren. Die Gate-Control-Theorie geht davon aus, dass beim Flossing ausschließlich der stärkere Druckreiz im Gehirn verarbeitet wird. Schmerzhafte Beeinträchtigungen durch Zerrungen oder Verspannungen, lassen sich durch Flossing so gezielt überlagern. Schmerzhaft eingeschränkte Strukturen können wieder mobilisiert werden.

3. Kinetic Resolve steigert die Beweglichkeit

Wird Medical Flossing mit speziellen Übungen kombiniert, so mobilisiert das Latex-Band verschiedene Gewebsschichten gegeneinander. Faszien, Gewebe, Muskeln und Gelenke werden unter der hohen Pression in konträre Richtungen verschoben.

Diese sogenannte Kinetic Resolve-Wirkung löst durch die entstandene Reibung Verklebungen und Verhärtungen. Mit den Verklebungen verschwinden auch die Einschränkungen der Bewegung und die Funktionstüchtigkeit von Gelenken verbessert sich spürbar.

Bei welchen Beschwerden hilft Flossing?

Flossing bietet sich als erfolgversprechende Therapie an, um Schmerzen im Gelenk, in Muskeln und Sehnen zu lindern oder die Beweglichkeit nach Verletzungen oder Überbeanspruchung im Training wieder herzustellen.

Beispielsweise bei:

• chronischen Schmerzen in Gelenken,
  
• alten Zerrungen,
• verspannter Muskulatur,
• (Sport-) Verletzungen in späteren Heilungsphasen,
• verklebten Faszien,
• Tennisarm und ähnlichem.

Grundsätzlich kann Medical Flossing jedoch auch präventiv angewendet werden, zum Beispiel bei Sportlern, die ihre Mobilität und Fitness steigern oder die Regeneration von Muskeln beschleunigen möchten.

Kontraindikation: Wann ist das Flossing-Band tabu?

Grundsätzlich gilt: Bei Bandscheibenschäden, Rheuma oder Osteoporose sollte immer zunächst ein erfahrener Orthopäde in Wien konsultiert werden, bevor mit einer Flossing-Therapie begonnen wird. Auch bei einer Medikation mit blutverdünnenden Arzneien ist Vorsicht geboten. Das Flossing-Band ist auf jeden Fall tabu bei

• offenen Wunden,
• entzündlichen Hauterkrankungen,
• bakteriellen Entzündungen,
• Frakturen,
• Thrombose,
• Schwangerschaft,
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  

Wer bietet eine Flossing-Behandlung an?

Entscheidend für die unbestreitbar positiven Ergebnisse, die mit Flossing bei Irritationen an Gelenken, bei schmerzhaften Leiden nach intensivem Sport, bei Einschränkungen der Bewegung durch Verstauchungen und Zerrungen, erzielt werden können, ist die fachgerechte Anwendung und Ausführung der Methode und begleitender Übungen.

Nur ein geschulter Physiotherapeut sollte die Behandlung vornehmen. Bei den healthdoctors in Wien findest Du ein engagiertes Team aus Ärzten und Trainern, die dir mit Kompetenz und Umsicht zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness verhelfen.

Im diesem Umfeld kannst Du sicher sein, dass dein Physiotherapeut in Wien nicht nur die entsprechende professionelle Expertise mitbringt, sondern sich auch empathisch um deine ganz speziellen, individuellen Probleme kümmert.

Die healthdoctors in Wien bieten Flossing sowohl für Menschen mit muskulären Beschwerden oder Schmerzen am Gelenk an, aber auch für Sportler, die Leistungsfähigkeit und Fitness erhöhen möchten.