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Was versteht man unter einer Schulterarthroskopie und wann wird diese durchgeführt?

Eine Arthroskopie wird auch als schlüssellochchirurgischer Eingriff bezeichnet. Dazu werden meistens zwei bis drei ca. 3-5 mm große Hautschnitte, sogenannte Portale, benötigt. Über diese Schnitte wird eine kleine Kamera mit Beleuchtung (Optik) in das Schultergelenk eingebracht. Mit dieser Optik kann das Gelenk beleuchtet werden und alle Strukturen, wie Muskelsehnen, Kapsel, Bänder, Knorpel können untersucht und begutachtet werden. Das Bild wird von der Kamera auf einen großen Bildschirm übertragen. Um eine gute Sicht im Gelenk zu gewährleisten wird über eine Pumpe Flüssigkeit (physiologisches Kochsalz) in das Gelenk gefüllt. Gesteuert werden diese Prozesse durch den Operateur.

Über den zweiten und dritten Schnitt werden die unterschiedlichsten minimal invasiven Instrumente in das Gelenk eingebracht. Je nach Pathologie kommen diese Instrumente zum Einsatz. Ein Tasthaken zur Inspektion des Gewebes oder eine elektrische Sonde zur Entfernung von erkranktem und entzündlichem Gewebe. Auch Knochenfräsen kommen zum Einsatz um gegebenenfalls störende Knochenanteile zu entfernen.

Bei einer Verletzung der Rotatorenmanchette werden z.B. die notwendigen Fadenanker über diese kleinen Hautschnitte eingebracht.

Was sind die Vorteile einer Schulterarthroskopie?

Im Gegensatz zu einer offenen Schulteroperation kann bei der Arthroskopie das gesamte Schultergelenk eingesehen werden, ohne die Sehnen der Rotatorenmanschette zu verletzen. Mit Hilfe der Optik können sämtliche Bereiche des Gelenkes dargestellt und alle Strukturen begutachtet werden. Dies erhöht die diagnostische Sicherheit und ermöglicht zudem dem Operateur die sofortige Therapie mit den speziellen minimal-invasiven Instrumenten.

Durch diese schonende Methode ist die Arthroskopie ein nur gering belastender Eingriff für die Patienten und mit deutlich weniger Schmerzen verbunden als eine offene Operation. Dadurch erholt sich das Gelenk viel schneller von dem Eingriff. Zudem sind die klassischen Operationsrisiken, wie Infektion, Nachblutung, Nervenverletzung, Gelenkeinsteifung gegenüber der offenen Operation deutlich vermindert.

Mit der Schulterarthroskopie können Erkrankungen an der Schulter wie z.B. das Impingement-Syndrom oder die Kalkschulter behandelt werden.

Was versteht man unter einem Impingement Syndrom der Schulter?

Das Schulterimpingement, auch Engpasssyndrom in der Schulter genannt beginnt meist mit leichten Schmerzen in der Schulter. Später können dauerhafte Beschwerden mit einhergehender Bewegungseinschränkung entstehen. Vor allem Überkopfarbeiten werden zur Qual. Das Impingement der Schulter resultiert aus einer Reizung und Degenration von Muskelsehen und Schleimbeutel. Dadurch wird es im Schultergelenk zu eng und der Oberarmkopf berührt das Schulterdach (Akromion). Der Raum zwischen Oberarmkopf und Schulterdach wird als sogenannter Subakromialraum bezeichnet. Die Einengung kann aber auch durch eine angeborene ungünstige Formgebung des Schulterdaches entstehen.

Die Diagnose wird mittels klinischer Untersuchung durch den Orthopäden, Röntgen und einer MRT Untersuchung gestellt. Siehe auch Orthopädie.

Wer ist vom Impingement-Syndrom betroffen?

Etwa 10 % der Bevölkerung leiden unter dem Impingement-Syndrom der Schulter. Am häufigsten betroffen sind sportlich aktive Menschen, die mit ihren Armen Überkopfbewegungen ausführen, wie etwa Hand- und Volleyballer, Schwimmer und Speerwerfer. Ebenfalls. Ebenso häufig findet sich das Engpasssyndrom der Schulter bei Menschen, die beruflich Überkopfarbeiten ausüben (z. B. Maler oder Mechaniker).

Was sind die typischen Symptome eines Impingement-Syndroms?

Das Hauptsypmtom eines Schulterimpingement sind Schmerzen bei Bewegung. Diese entstehen durch die Einengung der Sehne im Schulterdach. Beim Anheben des Armes zur Seite oder nach hinten kommt es in der Folge zu starken Schmerzen. Die Lokalisation ist meist am Oberarm außen mit Schmerzausstrahlung in den betroffenen Arm.

Wie wird ein Schulterimpingement behandelt?

Für die Behandlung des Impingement-Syndroms stehen verschiedene konservative Verfahren zur Verfügung. Bleibt der gewünschte Erfolg bei der konservativen Behandlung aus, kann eine Operation die Symptome lindern und die schmerzfreie Beweglichkeit der Schulter wiederherstellen.

Konservative Therapie:

Medikamentöse Behandlung der Schmerzen und der Entzündung mittels oraler Einnahme oder Infiltration des Schultergelenkes. Dabei spritzt der Orthopäde ein entzündungshemmendes und schmerzstillendes Medikament direkt in den Entzündungsherd.

Physiotherapie, Muskelaufbau und Verbesserung der Beweglichkeit. Die Physiotherapeutischen Übungen können die krankhaften Veränderungen des Impingement-Syndroms erheblich reduzieren. Wichtig dabei ist die Aktivierung bestimmter Muskelgruppen um so den Hochstand des Oberarmkopfes und somit die Enge im Schulterdach zu reduzieren.

Die Stoßwellentherapie kann zwar die Enge im Schulterdach kaum ändern, aber die Behandlung ist in der Lage die schmerzhaften Symptome zu verringern.

Operative Therapie:

Kommt es aufgrund der konservativen Therapie zu keiner Besserung der Beschwerdesymptomatik kann ein operatives Procedere gewählt werden. Um die Enge im Schulterdach zu beheben wird eine sogennante subakromiale Dekompression durchgeführt. Diese erfolgt meistens minimal invasiv mittels Schulterarthroskopie. Dabei wird der Raum unterhalb des Schulterdaches erweitert. Der entzündete Schleimbeutel und das verklebte Gewebe werden entfernt. Gegebenenfalls muss manchmal auch das Schulterdach mit Hilfe einer speziellen Fräse abgetragen werden.

Als weiterführende Therapie nach einer arthroskopisch assistierten subakromialen Dekompression ist eine begleitende physiotherapeutische Rehabilitation empfohlen. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem korrekten Training der Schultermuskulatur.

Fazit Schulter Impingement

Das Schulter Impingement sollte rechtzeitig erkannt und zielgerichtet behandelt werden. Zögern sie also nicht bei Beschwerden im Schultergelenk einen Experten der Healthdoctors zu kontaktieren. Wir beraten sie gerne.

Was versteht man unter einer Kalkschulter und was sind die Symptome?

Die sogenannte Tendinosis calcarea (Kalkschulter) kann mehrere Ursachen haben. Ganz geklärt ist die Entstehung bis heute nicht. In der Literatur wird eine schlechte Durchblutung der Muskelsehne und der daraus resultierende Sauerstoffmangel in der Sehne dafür verantwortlich gemacht. Die einzelnen Faserzüge der Sehnen werden dann in Faserknorpel umgewandelt welche die Eigenschaft besitzen Kalk abzulagern. Diese verschmelzen miteinander und bilden ein Kalkdepot. Wird das Schultergelenk zu viel, zu wenig oder unregelmäßig belastet kann es zur Störung der Durchblutung kommen.

Dieser Prozess muss nicht zwingend mit Schmerzen verbunden sein. Oft haben Patienten keine Schmerzen und dann treten diese plötzlich auf, weil sich bereits zentimetergroße Kalkablagerungen abgelagert haben. Diese Schmerzen fallen oft heftig aus und die Betroffenen können teilweise die Schulter kaum bewegen.

Die meisten Patienten mit einer Kalkschulter sind zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Wie erfolgt die Behandlung einer Kalkschulter?

Im Vordergrund bei der Wahl der richtigen Therapie steht die Schmerzfreiheit des Patienten. Die Therapie lässt sich wieder in ein konservatives Procedere oder in ein operatives Procedere einteilen.

Sollten die konservativen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen wird ein operatives Verfahren gewählt.

Konservative Therapie:

Linderung der Schmerzen durch gezielte Infiltration des Schultergelenks mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten.

Erhaltung der Beweglichkeit des Schultergelenkes durch gezieltes physiotherapeutisches Training um so die Steifigkeit der Schulter zu verhindern und die Auflösung des Kalkes zu fördern.

Die Stoßwellentherapie hilft mittels energiereicher Schallwellen den Kalk zu zertrümmern, der vom Körper dann abtransportiert wird. Die Ergebnisse der Stoßwellentherapie bei einer Kalkschulter sind vielversprechend.

Operative Therapie:

Sollte es mit Hilfe der konservativen Maßnahmen zu keiner Besserung der Beschwerden kommen kann in einzelnen Fällen ein operatives Vorgehen die Beschwerden lindern.

Hier wird arthroskopisch das Kalkdepot aus der Sehne gelöst und entfernt. Bei sehr großen und tiefgreifenden Kalkdepots muss nach der Kalkentfernung mitunter auch die Muskelsehne genäht werden.

Danach ist der Patient beschwerdefrei und die Schultermobilität kehrt zurück. Physiotherapeutische Maßnahmen sollten auch hier nach der Operation angedacht werden.

Fazit Kalkschulter

Die Kalkschulter führt in vielen Fällen zu plötzlich auftretenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in der Schulter. Eine rasche Einleitung der konservativen Therapie führt in den meisten Fällen zu einer Besserung der Beschwerden.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Dr. Martin Reschl, Facharzt für Orthopädie, Sportarzt

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Julia Polzer

Co-Founder der Healthdoctors

Julia hat gemeinsam mit Dr. Martin die Healthdoctors für dich ins Leben gerufen. Als „Creative Head“ kümmert sie sich um die Kommunikation nach außen und die Aufbereitung der Inhalte, sodass du bestens mit Infos versorgt wirst!

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